d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker: Ursprung, Gegenwart und Zukunft
Ein Rückblick
Die Vereinigung wurde 1987 unter dem Namen "Les Amis de l’Orchestre Symphonique de RTL" gegründet.
Die Statuten enthielten zwei Zielsetzungen für den Freundeskreis:
- Förderung der symphonischen Musik im Großherzogtum Luxemburg
- Unterstützung der Unternehmungen des symphonischen Orchesters von RTL
Man kann sich wundern über die erstgenannte Zielsetzung in Bezug auf symphonische Musik. Die Erklärung dazu ist die folgende: es gab in jener Zeit in Luxemburg innerhalb der Muttergesellschaft von RTL Überlegungen, die durch das große symphonische Orchester bedingten Ausgaben zu reduzieren indem die bestehende Struktur durch ein philharmonisches Kammerorchester ersetzt werden sollte.
Die Gründer der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker wollten mit ihren Tätigkeiten diejenigen Personen unterstützen, besonders im politischen Bereich, welche die Meinung vertraten, dass für das Land Luxemburg die Existenz eines vollwertigen symphonischen Orchesters unumgänglich war.
Diese Turbulenzen rund um das Orchester fanden ein Ende als im Jahre 1996 die Regierung das bestehende Orchester übernahm und es unter die Fittiche einer eigens dazu kreierten Struktur , die ’Fondation Henri Pensis‘ (Henri Pensis war der eigentliche Gründer und der erste Chefdirigent des Orchesters) stellte. Diese Struktur steuerte die Geschicke des Orchesters, das fortan den Namen ‚Orchestre Philharmonique du Luxembourg‘ trug, bis Ende 2011.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker 3 Millionen Luxemburger Franken zum Startkapital dieser ‚Fondation‘ einzahlten.
Die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker haben natürlich ihre Statuten abgeändert, um dem ab 1996 geltenden Namen des Orchesters Rechnung zu tragen.
Zum Beginn des Jahres 2012 trat eine weitere das Luxembourg Philharmonic betreffende tiefgreifende Neuerung in Kraft, nämlich die Auflösung der ‚Fondation Henri Pensis‘ und die Integration des Orchesters in die Struktur des ‚Etablissement public Salle de Concerts Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte‘ (die Philharmonie). Dieser Schritt erwies sich als zukunftsweisend für das Orchester und ergab auch weitergehende Möglichkeiten für die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker.
Organisationsstruktur der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker
Der Freundeskreis der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker hat von Beginn an die rechtliche Struktur einer ‚Gesellschaft ohne Gewinnzweck‘ (association sans but lucratif oder a.s.b.l.).
Das oberste Gremium einer solchen Struktur ist die Generalversammlung der Mitglieder, welche mindestens einmal jährlich tagen muss.
Das tägliche Geschäft wird geleitet von einem Verwaltungsrat, der maximal 15 Mitglieder umfasst. Die Dauer eines Mandats ist auf drei Jahre beschränkt, jedoch kann jedes Mandat über eine Wahl durch die Generalversammlung erneuert werden.
Der Verwaltungsrat bestellt aus seinem Kreis einen Präsidenten, einen Vizepräsidenten, einen Generalsekretär und einen Kassierer.
Hervorzuheben ist, dass die Statuten ausdrücklich die Möglichkeit vorsehen, über die 15 Mitglieder hinaus ein Mitglied des Orchesters zu kooptieren, mit beratender Funktion.
Aktivitäten der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker
Schon 1990/1991 begannen die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker mit der Organisation von Kammerkonzerten zusammen mit Musikern des RTL-Orchesters. Diese Konzerte fanden jeweils am Abend statt. Nach einer Pause von mehreren Jahren wurden die Kammerkonzerte in 2003 wieder ins Leben gerufen, natürlich erneut in Zusammenarbeit mit den Musikern des Luxembourg Philharmonic. Die Konzerte finden jetzt um 11 Uhr am Sonntag im herrlichen Kammermusiksaal der Philharmonie statt. Die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker haben für diese Konzerte die Bezeichnung "Concerts-apéritif" gewählt, Name der zum einem auf die Tagesstunde hinweist, zum andern auch berücksichtigt, dass nach den Konzerten ein Freundschaftstrunk angeboten wird. Das Zusammensein soll es den Musikliebhabern ermöglichen, im direkten Kontakt zu den ausführenden Musikern ihre persönlichen Eindrücke zu übermitteln.
Die Programme und die entsprechenden Besetzungen für diese Konzerte werden von den Musikern des Luxembourg Philharmonic selbst vorgeschlagen, wobei der Akzent auf einer Mischung liegt von eher klassischen Elementen (Musikstücke und Besetzungen) und innovativen Komponenten (wenig bekannte Komponisten und / oder Musikstücke, selten anzutreffende Besetzungen, zeitgenössische Musik).
Interessanterweise haben die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker feststellen können, dass mehrere örtliche Vereinigungen oder offizielle Stellen Interesse bekundet haben an einer Wiederholung einiger Aperitif-Konzerte in dort verfügbaren Räumlichkeiten, wobei die Auswahl reicht von Schlössern, über Kirchen, Parks bis zu Festsälen. Die Musiker haben mit Enthusiasmus vielen dieser Einladungen Folge geleistet. Diese Konzerte finden sich unter der Bezeichnung ‚Concerts extra-muros‘.
Eine weitere bei den Mitgliedern der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker hoch im Kurs stehende Initiative sind die sogenannten Begleitreisen. Bei Konzerten des Luxembourg Philharmonic im Ausland, besonders wenn es sich um Städte mit bemerkenswerter musikalischer Kultur handelt, wird für die Mitglieder eine Reise organisiert, bei der sie am Luxembourg Philharmonic-Konzert teilnehmen können, zusätzlich aber auch andere kulturelle Aspekte, sei es im musikalischen Bereich, sei es in anderen Bereichen, kennenlernen können.
Die erste Reise dieser Art fand im Jahre 1988 statt und zwar zu einer Aufführung der 8ten Symphonie von Mahler in Namur (Belgien). Das Luxembourg Philharmonic (damals noch RTL –Orchester) spielte zusammen mit dem Orchester des RTBF aus Brüssel. Das Chorensemble umfasste um die 600 Sänger, das Ganze stand unter der Leitung des Luxemburger Dirigenten Pierre Cao.
Unter den rezenten Reisen seien folgende Städte hervorgehoben. New- York, London, Paris, Tallinn, Zürich, Budapest, Wien, Amsterdam, Neapel, Rom, Prag, Wiesbaden, Genf, München und Sankt Petersburg.
Die jüngste Aktivität der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker ist die Eröffnung der Möglichkeit einer Teilnahme an 3 oder 4 Proben des Luxembourg Philharmonic-Orchesters je Saison, sei es unter der Leitung des Chefdirigenten, sei es unter Leitung eines Gastdirigenten.
Der Verwaltungsrat der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker war seit Beginn davon überzeugt, dass auch die Förderung von Luxemburger Komponisten im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Vereinigung eine Zielrichtung sein sollte. So wurden im Laufe der Jahre fünf Kompositionsarbeiten von den d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker finanziert oder co-finanziert:
1993 Alexander Müllenbach: Flugsand
1997 Claude Lenners: Nachtschattengesänge
1999 Alexander Müllenbach: Dark Crystal
2007 Alexander Müllenbach: Opal
2014 Camille Kerger: Fließen, Zerfließen (Erstaufführung Anfang 2016 geplant)
Zukunftspläne
Der Verwaltungsrat hat im Jahre 2013 beschlossen, die Bedingungen zu schaffen für eine Ausbreitung der Aktivitäten der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker, z.B. in Richtung Finanzierung oder Teilfinanzierung von neuen Instrumenten für das Luxembourg Philharmonic oder Unterstützung von Musikern bei der Teilnahme an Weiterbildungskursen.
Diese Erweiterung der Aktivitäten ist jedoch nur darstellbar wenn die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker eine neue Grundlage schaffen für das Einsammeln von Spenden, und zwar müssen solche Spenden beim Spender steuerlich absetzbar sein.
Hierzu wiederum ist die Grundbedingung, dass die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker das im Gesetz definierte Statut einer ‚Utilité publique’ zuerkannt bekommen. Die Formalitäten sind weitestgehend erledigt und wir warten auf die Entscheidung der zuständigen staatlichen Stellen.
Kommunikationswege der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker
Der Freundeskreis benutzt zurzeit folgende Wege, um seine Mitglieder über alle relevanten Aspekte zu informieren:
- Die d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker werden in Zukunft verstärkt auf ihr eigenes Mitteilungsblatt ‚La dépêche des AMIS‘ zurückgreifen, um die Mitglieder über alle relevanten Aspekte auf dem Laufenden zu halten. Es wird keinen festen Rhythmus für diese ‚Depesche‘ geben, sondern sie wird je nach Bedarf versandt werden. Es ist sowohl eine deutsche wie eine französische Ausgabe vorgesehen.
- für die öffentlichen Proben erhalten alle Mitglieder eine gesonderte Einladung mit Programmdetails und genauem Zeitplan
- zu den Begleitreisen erhalten alle Mitglieder eine Einladung per Brief
- zu der jährlichen Generalversammlung der Mitglieder oder zu außergewöhnlichen
- Generalversammlungen werden die Mitglieder per Brief eingeladen
Ab Januar 2016 wird die Internet Seite der d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker ‚live‘ gestellt werden. Der Verwaltungsrat ist sich aber bewusst, dass dieser Kommunikationsweg noch nicht allen Mitgliedern zugänglich ist und deshalb eine zweispurige Fahrweise noch einige Zeit weiter bestehen muss.
Mitglieder des Verwaltungsrates
Pierre Thielen, Präsident
Barbara Geiser, Vize-Präsidentin
Diana Degano, Schatzmeisterin
Mitglieder: Mario Cortolezzis, Marie-An Dehullu, Jean-Marie Gieres, Arend Herold, Monique Hamilius, Uli Loersch, Aloyse Maes, Jean-Claude May, René Meyer, René Reimen, Arnold Schaak, Josette Welter
Der Verwaltungsrat kann wie folgt erreicht werden:
Telefon +352 20 600 413
E-Mail info@amisopl.lu
Briefadresse: d'Frënn vun den Lëtzebuerger Philharmoniker B.P. 1027 L-2739 LUXEMBOURG